Magdeburg auf den zweiten Blick
Welches Ansehen genießt Magdeburg - bei Einheimischen, bei Zugezogenen, bei Zurückgekehrten, bei internationalen Studierenden? Unter dem Thema „Magdeburg auf den zweiten Blick“ waren 8 Gäste eingeladen worden: Prof. Dr. Manuela Schwartz (Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal, nach vielen Jahres des Pendelns zwischen Berlin und Magdeburg nach Magdeburg gezogen), Prof. Dr. Thomas Kahle (OVGU, in Magdeburg aufgewachsen, weggezogen und zurückgekehrt), Jocelyne aus der Studierendengemeinde (für das Studium aus Kamerun nach Magdeburg gekommen, Regina Dolores Stieler-Hinz (Bürgermeisterin Magdeburg, zugezogen aus Minden), Krzysztof Blau (Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft, zugezogen zum Ende der DDR-Zeit), Jörg Uhle-Wettler (Domprediger, in Magdeburg einige Jahre aufgewachsen, weggezogen und zurückgekehrt), Leonard Leuschner (Vitopia, zugezogen), Stefanie Ambach (zugezogen im Jahr 2000, ehrenamtlich im Dom tätig).
Den Gästen wurden von den Moderatoren Prof. Dr. Alexander Pott (Hochschulbeirat) und Julius Balk (Studierendengemeinde) folgende Fragen gestellt: Was ist das Erste, dass Ihnen einfällt, wenn Sie an Magdeburg denken? Was sagen nach Ihren Erfahrungen andere über Magdeburg? Was ist ihr Lieblingsort in Magdeburg? Welche Initiative, welches Projekt schätzen Sie in Magdeburg?
Die Antworten waren oft sehr spannend, regten zum Nachdenken, aber auch zum Lachen an, und der gemeinsame Nenner war eindeutig: Magdeburg hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint – dieser war oft abschreckend, schrecklich, ja sogar „gruselig“ (Anfang der 1990er). Doch die Stadt hat sich in den letzten Jahren sehr gut weiterentwickelt.
Bei Gesprächen in kleineren Runden an acht Stehtischen konnte sich über weitere sehenswerte Orte und Lieblingsplätze ausgetauscht werden – es kam erstaunlich viel zusammen: Mäuse-Burg, Olikino, Moritzhof, Puppentheater, Thiemplatz, Elbe, Dom, FCM, Botanica, Jerusalembrücke, Angerfelsen (Kletterturm Elbauenpark), Zoo, Gewächshäuser, Herrenkrug-Park, Elbwiesen, Treppen beim Adolf-Mittag-See, eigene Wohnung, Ottersleben-Deponie, Gemeinde in Ottersleben, Trogbrücke, Salbker Seen, Elb-Strände, …
Als Potentiale wurden genannt: MD hat die Größe, dass alle Initiativen / Ideen Platz und Raum haben, viel Baupotenzial, preiswerter Wohnraum, viele Möglichkeiten zum Sport treiben, viele Chöre und aktive Gemeinden, alles fußläufig oder mit dem Rad zu erreichen, günstig zu leben in MD, viel Freiraum für Entwicklungspotential, viel Grün, viele internationale Studierende und Wissenschaftler:innen…
Und das geht noch besser: Schnelle Einbürgerung, mutige Stadtentscheidungen für Straßenbahn und Fahrrad, Ausbau in alle Stadtteile, Restaurants und Cafés nicht so früh schließen, Innovationen für verschiedene Perspektiven auf eine lebenswerte Stadt zulassen, wirkliches Willkommen für Ankommende und nicht nur Welcome Center eröffnen, historische Bausubstanz erhalten und historische Erinnerung und Selbstbewusstsein der Magdeburger stärken, Broadway zum Flanieren und Central Park autofrei erhalten, Verbesserung des kulturellen Angebots durch Austausch von Kulturen, Fußgängerzone ausbauen, weniger meckern, Koordination der Baustellen.
Ein denkwürdiger und sehr kommunikativer Abend, der mit seiner Leichtigkeit und seinem Flair gezeigt hat, was in Magdeburg zu entdecken ist.