Akademischer Abend mit Dr. Josef Schuster am 10.3. 2022

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Bild: Heusinger v. Waldegg

Die Pfeifferschen Stiftungen hatten am 10. März zusammen mit dem Kirchenkreis Magdeburg und dem evangelischen Hochschulbeirat zu einem akademischen Abend mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland (ZdJ), Dr. Josef Schuster eingeladen. Für Josef Schuster, der bis zu seinem Ruhestand als Internist in Würzburg gearbeitet hatte, war es der erste Besuch in Magdeburg. Der Abend fand im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit und im Kontext der des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ statt.

In der gut besuchten und von der Vorsteherin der Pfeifferschen Stiftungen initiierten und moderierten Veranstaltung in der Johanniskirche sprachen zunächst in Vertretung für den Ministerpräsidenten der Bildungsstaatssekretär Frank Diesener und für die Evangelische Kirche der Landesbischof Friedrich Kramer ein Grußwort. Beide betonten die Bedeutung des Einsatzes gegen den Antisemitismus in allen seinen Formen und Friedrich Kramer stellte klar, dass es auch für den Antisemitismus von Martin Luther keine Entschuldigung und Relativierung zählt.

Auch der Vorsitzende des ZdJ betonte die Bedeutung des Kampfes gegen Antisemitismus: „Denn Antisemitismus ist an deutschen Schulen nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Jüdische Kinder und Jugendliche berichten landauf, landab von antisemitischen Anfeindungen in ihren Schulen. Sehr häufig müssen sie die israelische Politik rechtfertigen. Sehr häufig werden sie stellvertretend als Partei im Nahostkonflikt angegriffen. „Du Jude“ hat sich als Schimpfwort eingebürgert. Und nicht zuletzt begegnet Jugendlichen in den sozialen Medien eine Fülle von antisemitischen Stereotypen und Narrativen. Wir dürfen davor nicht die Augen verschließen: Rund 80 Jahre nach der Schoa ist Antisemitismus ein weit verbreitetes Phänomen in unseren Schulen! Damit dürfen wir uns nicht abfinden!“ Zudem betonte Schuster aber auch, dass der Neubau von Synagogen, wie es aktuell in Dessau und Magdeburg geschieht, zeige, dass Jüdische Gemeinden eine Zukunft für sich in Deutschland sehen würden.

Im Anschluss an den Vortrag stellten die Martha Ambach und Simon Flügel aus der ESG einige Fragen an Josef Schuster. U.a. interessierten sie sich dafür, wie es die jüdischen Gemeinden mit ihren mehrheitlich aus Russland und der Ukraine stammenden Mitgliedern in der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine geht, wie der die Feier jüdischer Feste von nichtjüdischen Menschen (am Bsp. von Purim) einschätze und ob sich das Angebot „Meet a Jew“ nur auf Schulen bezieht. Die Rede von Josef Schuster ist im Download auf der Startseite herunterzuladen.

Bericht Angela Kunze-Beiküfner, Fotos: Gernot Heusinger von Waldegg

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